Burn-out-Syndrom – Gesund bleiben ist besser
Burn-out ist ein Thema von großer Aktualität
Laut einer repräsentativen Umfrage der AOK im Jahr 2000 leiden bis zu 25% aller Erwerbstätigen in Deutschland am Burn-out-Syndrom. Die Tendenz ist wahrscheinlich eher steigend.
Den meisten ist kaum bewußt, wie ernst diese Streß-Erkrankung wirklich ist
Tatsächlich ist es sogar so, daß die meisten Betroffenen sich eher unzulänglich fühlen oder Schuldgefühle haben, daß sie nicht mehr so gut funktionieren, wie sie es von sich selbst erwarten, während sie weiter die Forderung an sich stellen, weiterhin alles perfekt mit voller Kraft voraus schaffen zu müssen. Ausruhen gilt nicht.
Denn so ist es, es sind niemals die Drückeberger, die in Gefahr geraten, ins Burn-out zu rutschen, es sind immer nur die starken und engagierten Menschen mit einem hohen Ich-Ideal oder hohen Zielen. So könnte man sagen, das Burn-out-Syndrom ist eine ehrenvolle Erkrankung.
Allerdings ist das eine Ehre, die mit einer hohen Gefährdung von Gesundheit und Leben einhergeht. Wir sind nun mal alle nur Menschen und keine Götter oder auch nur Halbgötter. Und als Menschen sind wir biologische Wesen, deren Kräfte natürliche Grenzen haben und die für ihre Gesundheit Phasen der Ruhe und Regeneration brauchen. Und das ist durchaus etwas, was Burn-outlern nicht unbedingt gefällt.
Aber wenn die Betroffenen es nicht schaffen, aus dem Burn-out herauszukommen, sondern weitermachen wie bisher, hat dieses Syndrom immer schwere und auch irreversible gesundheitliche Folgen, die zu einem vorzeitigen Tod führen.
Die Symptome sind vielfältig
und variieren in Anzahl und Konstellation von Person zu Person.
Falls Sie bei der Aufzählung der Symptome unten erschrecken oder am liebsten weinen möchten, ist das OK.
Denn damit wird Ihnen etwas klar, und Sie haben den allerersten Schritt zur Gesundung gemacht. Denken Sie auch daran, als wie negativ sie es auch empfinden mögen, Sie sind nur ins Burn-out geraten, weil Sie in Ihrem Kern ein positiver und engagierter Mensch sind. Und es gibt Wege heraus, auch wenn Sie Ihren Weg vielleicht gerade noch nicht sehen können.
Ganz wichtig! Bereits bei geringer Burn-out-Symptomatik kann es zu einer plötzlichen Dekompensation und Tod ohne organische Ursachen kommen.
In Japan hat diese Todesursache einen eigenen Namen: Karōshi. Die wörtliche Übersetzung bedeutet: Tod durch Überarbeitung. Aber es ist nicht nur das Berufsleben, das uns in das Burn-out-Syndrom bringen kann, auch Überlastung im privaten Leben hat die gleichen Auswirkungen.
Im Falle von Karōshi ist der Arbeitgeber in Japan zu Unterhaltszahlungen an die Familie verpflichtet. Bei uns in Deutschland steht in einem Fall von Karōshi Ihre Familie einfach nur ohne Sie da.
Also für Sie selbst und für Ihre Lieben, gehen Sie lieber einmal
zu früh und viel zu Ihrem Arzt, als zu spät und zu wenig!
allgemein:
- Schlafstörungen, Albträume,
- Unfähigkeit, sich in der Freizeit zu entspannen, jede Aktivität,
und wenn sie noch so positiv ist, wird als Belastung empfunden,
- verringerte körperliche Leistungsfähigkeit, chronische Müdigkeit,
gehäufte Unfälle
somatisch:
- Kopf- und Rückenschmerzen,
- nervöse Tics,
- Verdauungsstörungen, Magengeschwüre,
- Gewichtszunahme oder -verlust,
- gerötetes Gesicht, Herzklopfen, beschleunigter Puls,
- Atembeschwerden, Engegefühl in der Brust,
- erhöhter Blutdruck und sämtliche Folgeerkrankungen, wie z.B. eine Nierenschädigung,
- Arteriosklerose, erhöhte Blutgerinnung, Herzinfarkt,
- Schwächung des Immunsystems, Infektanfälligkeit, Krebs, verstärkte Metastasenbildung,
- sexuelle Probleme und Libidoverlust, Impotenz, Unfruchtbarkeit, die Sexualfunktion kann auch dauerhaft geschädigt werden
neurophysiologisch:
- gedrosselte Hirndurchblutung, Konzentrations- und Gedächtnisstörung, Verlust an geistiger Flexibilität und Kreativität, reduzierte Problemlösungsfähigkeit
psychisch:
- emotionale Verflachung, Gleichgültigkeit, keine Reserven mehr, sich über positive Dinge freuen zu können,
- Abbau der Motivation, verringerte Produktivität und Initiative, statt dessen Dienst nach Vorschrift, Desillusionierung, Verlust positiver Gefühle, Verlust von Empathie, Gefühlskälte, Dehumanisierung, Zynismus, unangemessenes Kontrollverhalten und Strafen,
- Ungeduld, Überreaktionen, Launenhaftigkeit, Intoleranz, Kompromißunfähigkeit, Reizbarkeit, Negativismus, Nörgeleien, Ärger, Aggression, vermehrte Konflikte,
- Schwächegefühl, Versagensgefühle, verringerte emotionale Belastbarkeit, Schuldgefühle und reduzierte Selbstachtung aufgrund des Insuffizienzerlebens, Neigung zum Weinen, Gefühl der Leere oder des Festgefahrenseins, Pessimismus und Fatalismus, Apathie, Depression,
- unbestimmte Angstgefühle und Nervosität,
- abrupte Stimmungsschwankungen, Ruhelosigkeit, Schwanken zwischen Aktivtivismus und Resignation,
- negative Einstellung zum Leben, Hoffnungslosigkeit, Gefühl der Sinnlosigkeit, existentielle Verzweiflung, Suizidabsichten, Suizid
sozial:
- Verflachung des geistigen Lebens, Verlust von Hobbys, Desinteresse, bohrende Langeweile,
- Verflachung des sozialen Lebens, Rückzug oder exzessive Bindung an einzelne Personen, Vermeidung informeller Kontakte, Eigenbrödlerei, Beschäftigung nur mit sich selber, Einsamkeit
Abusus:
- vermehrter Konsum von Kaffee, Tabak, Alkohol, Mißbrauch von Medikamenten, Drogen
Gleichzeitig wird immer auch das soziale Umfeld in Mitleidenschaft gezogen:
- So beweist z.B. eine Studie der Forschungsgruppe Leiter, Harvie, und Frizzeli, daß sich Burn-out beim Pflegepersonal ganz alltäglich negativ auf die Wahrnehmung und das Wohlbefinden der zu versorgenden und zu betreuenden Menschen auswirkt.
- Das gleich gilt aber auch für das private Umfeld. Es kommt vermehrt zu Ehekonflikten oder Problemen mit den Kindern.
Wege aus dem Burn-out heraus
Je früher Sie zu der Erkenntnis kommen, desto besser.
Daher beachten Sie auch schon die Warnsymptome der Anfangsphase:
- Vermehrtes Engagement für Ziele: Hyperaktivität, freiwillige und unbezahlte Mehrarbeit, Gefühle von Unentbehrlichkeit und nie Zeit zu haben, Verneinung eigener Bedürfnisse, gehäuftes Erleben von Mißerfolgen und Enttäuschungen
- Erschöpfung: nachlassende körperliche Leistungsfähigkeit Unausgeschlafenheit, Dauermüdigkeit, Energielosigkeit, erhöhte Unfallgefahr
Wenn Sie im Burn-out sind, ist eine generelle Erholung unerläßlich.
- In der Regel ist ein Kurzurlaub dabei nur ein Tropfen auf einem heißen Stein,
- d.h., häufig muß eine Krankschreibung sein
- oder auch eine Kur.
Für eine dauerhafte positive Veränderung ist erfahrungsgemäß
auch immer eine Therapie nötig,
- um Lösungen zu entwickeln, die wirklich lösen,
- und um schädliche Verhaltensmuster hilfreich zu verändern.
Auf meiner Seite PDF-Downloads habe ich für Ihre Selbsteinschätzung
Burn-out-Fragebögen zum Herunterladen eingestellt.